Kleinstgruppe Marxloh
Kleinstgruppenangebot für junge Menschen mit komplexen Problemstellungen, die mit mangelnder Gruppenfähigkeit, erheblichen sozialen Verhaltensauffälligkeiten und immer wieder selbst- und fremdgefährdenden Verhaltensweisen einhergehen
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Das Angebot richtet sich an Jugendliche in einer durch Brüche geprägten negativen Interaktionsspirale mit dem Hilfesystem, den Bildungsinstitutionen und der Gesellschaft, bei der sie diese durch als schwierig wahrgenommene Verhaltensweisen aktiv mitgestalten. Sie benötigen ein hohes Maß an individualisierter Begleitung und sind in ihrer Gruppenfähigkeit erheblich eingeschränkt. Oftmals besteht bereits eine Karriere von Abbrüchen im Jugendhilfekontext und zum Teil auch im schulischen Kontext.
In den meisten Fällen weisen die Jugendlichen Störungen der schulischen Entwicklung auf, und häufig liegt ein schulischer Abstieg vor. Sie besuchen zumeist eine Förderschule E&S und sind auch dort nur eingeschränkt beschulbar. Die Beschulung erfolgt nicht selten mit zusätzlichen Unterstützung durch einen Integrationshelfer.
Oftmals besteht eine Kombination verschiedener Diagnosen, die im Laufe der Jahre mehrfach angepasst wurden. Eine klare Zuordnung nach ICD-10 ist aufgrund der Diversität kaum möglich.
Das Alltagsverhalten kann geprägt sein durch häufige Entweichung, Verweigerungshaltung, Provokation und gefährliche Verhaltensweisen. Psychiatrische Kliniken dienten in erster Linie der Krisenintervention. Behandlungsansätze zeigten hier aufgrund kurzfristiger und gegen den Willen der Jugendlichen erfolgender Maßnahmen in Krisenzeiten keinen Erfolg, wobei auch die bei bisherigen Abbrüchen erlebte Benachteiligung und Ausgrenzung dazu beiträgt, dass sich die Jugendlichen aktuell auf keinen Behandlungsansatz einlassen können.
Diagnostisch handelt es sich unter anderem um folgende Problemstellungen:
- erhebliche Störung des Sozialverhaltens
- Bindungsstörung
- emotionale Störungen
- emotional instabile Persönlichkeitsstörungen des impulsiven Typus
- Impulskontrollprobleme, Provokation und Aggressivität
- Depressivität,
- Selbstverletzung
- Schlafstörungen
- posttraumatische Belastungsstörung
- Delinquenz
- Verwahrlosungstendenzen
- Konsum-Suchtverhalten
- grenzverletzende Verhaltensweisen
- Autismusspektrumsstörungen
- FASD